Was du mit dem OV Walenstadt alles erlebst
Auf der Suche nach den Waldohreulen vom 21.01.2024
Kempten ZH - Pfäffikersee - 21.01.2024
An einem frostigen Tag mit klarem Himmel und schönem Wetter haben 16 Erwachsene und 13 Kinder sich auf die Suche nach den Waldohreulen begeben.
Glücklicherweise verfügten wir über Informationen, die unsere Suche vereinfachten. Ein Kind entdeckte als Erster eine Waldohreule – keine leichte Aufgabe, aber dennoch deutlich erkennbar (siehe Fotos - beim ersten Photo noch nicht so klar, beim Vergrössern jedoch eindeutig).
Daraufhin breitete sich Begeisterung und Freude in der Gruppe aus!
Vergrösserung sei Dank:
Weitere Impressionen von unserer Exkursion:
Kurzer Vortrag:
Gewölle das mitgebracht wurde - das Unverdaute wird wieder Ausgewürgt.
Das nächste Photo - schön präpariert von Therese der Inhalt eines Gewölles.
Die Kinder haben Gewölle mit nach Hause bekommen mit der Bitte uns mitzuteilen/zu fotografieren was denn zum Vorschein kommt. Wir sind gespannt!
Ein Turmfalke:
Frost von seiner schönen Seite:
Schrinahöck - 2024
Impressionen von unserer kurzen Exkursion von der Rehaklinik hoch zur Alp Schrina.
Vereinsreise 2024 - Schollenriet in Altstätten SG
Vereinsreise vom 18. 8. 2024
Exkursion ins Schollenriet zur Schollenmühle in der Rheinebene bei Altstätten
Sonnig, heiss, wolkenlos – vor Jahresfrist auf der Vereinsreise ins Naturzentrum Pfäffikersee.
Grau, kühl, nass – auf der diesjährigen Vereinsreise ins Rheintal.
Wolken und Regen in allen Himmelsrichtungen, nass von oben, nass unten, Regenböen auf Schirme und Jacken prasselnd. Dies an- und abschwellend, den ganzen Sonntag ohne Sonne. Die Natur muss auch Naturfreunden nicht immer geneigt sein.
Mitten im faden Grau, umrahmt von lastenden Wolkenbänken, zieht unter der Leitung von Clemente Vidal ein bunter Trupp unentwegter junger und jung gebliebener OV-Vereinsmitglieder ebenen Wegs, Pfützen und Tümpeln ausweichend, in einer Wanderstunde vom Bahnhof Altstätten ins Bannriet. Vorbei an einem Grüppchen Weissstörchen, die im Erdreich stochern.
Inmitten des 53 Hektaren grossen Naturschutzgebiets, zu dem auch das angrenzende Spitzmäder gehört, steht die locker gegliederte verwinkelte Gebäudegruppe der ehemaligen Torffabrik, im Mittelpunkt die Schollenmühle, in deren weitem Umfeld Torf abgebaut und in der Mühle zu Torfmull und Spezialerden verarbeitet wurde; 1998 stellte die Firma Neumeyer AG, Montlingen, den Betrieb ein.
Torf ersetzt Brennholz und Kohle
Die ältesten Gebäude im Bannriet errichtete man im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs, 1918. Während acht Jahrzehnten dann dienten sie einerseits dem industriellen Torfabbau, zum andern aber auch dem Stechen von Brenntorf durch Ortsbürger. Während die erste Stechmaschine ab 1965 gross- und tiefräumig am Werk war, gewannen die Bauern auf den ihnen je nach Familiengrösse zugeteilten Abschnitten in kräftezehrender Arbeit Torfquader, die im Sommer in luftigen Holzunterständen, im Winter auf freiem Feld trockneten und als Ersatz für das teure Brennholz oder die Braunkohle dienten. In einem erhalten gebliebenen Häuschen bei der Mühle sind Schollen gleicher Grösse akkurat aufgeschichtet – Breite und Höhe der Briketts wurden vom Torfstecher bemessen nach dem Innenraum seines Ofens, in den sie passen mussten, um verheizt zu werden.
In zwei Gruppen separiert, wurden die Exkursionsmitglieder unter kenntnisreich lebhafter Führung von Fachleuten des Vereins Pro Riet Rheintal in die Geschichte der Region eingeweiht. Die Eiszeitgletscher zogen sich hier vor 14´000 Jahren zurück, das Gebiet des heutigen Riets lag noch tief unter der Oberfläche des Bodensees. Durch Verlandung entstand dann das Isenriet, ein riesiges Flachmoor.
Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung
Vor 3000 Jahren begannen Menschen hier mit der landwirtschaftlichen Nutzung. Vor 100 Jahren hatte man den mäandernden Fluss des Rheins gebändigt, und um Nutzflächen zu gewinnen, wurde die Talebene melioriert und das Isenriet grösstenteils entwässert, die Natur dadurch auf Restflächen zurückgedrängt.
Dem Torfabbau ist es zu verdanken, dass das Gebiet Bannriet – Spitzmäder vor Trockenlegung und Intensivierung verschont blieb. Seit 1985 steht es unter Naturschutz. Die Landschaft mit ihrer Vielfalt von Lebensräumen und ihren artenreichen Streuwiesen wird gepflegt und extensiv bewirtschaftet. Federführend ist der 1987 ins Leben gerufene Verein Pro Riet Rheintal, der sich einsetzt für die Erhaltung und Förderung naturnaher Lebensräume in der ganzen Rheinebene zwischen Sargans und Altenrhein (www.pro-riet.ch).
Zurück ins Tropfnasse: Mittlerweile sind die elf Kilometer Torfstichgräben mit Wasser getränkt, und wer zugriff und mit einem der schmalen Spaten einen tropfenden Schollen stach und ihn aus Tiefe hob, konnte sich vorstellen, wie schweisstreibend diese Arbeit war für die Kleinbauern und deren Familien.
Pro Jahr 1 Millimeter Zuwachs
Torf, ein organisches Sediment, entsteht beim Verwittern von Pflanzenresten. Diese sinken auf den Grund der feuchten Moore und lagern sich dort ab. Ein Moor bildet sich über einen Zeitraum von Jahrtausenden und wächst pro Jahr nur um einen Millimeter.
Das Trockenlegen oder der Glimmbrand von Mooren hat massive Auswirkungen auf das Klima, es reduziert die Süsswasservorräte und beeinträchtigt die Rolle des Bodens beim Regulieren des lokalen Wasserhaushaltes. Zudem werden die Moore als kostbare Naturflächen zerstört. Hinzu kommt, dass Torf ein Kohlenstoffspeicher ist: Ein Moor kann zehn Mal so viel Kohlenstoff speichern wie jedes andere Ökosystem. Der im Torf gebundene Kohlenstoff kommt beim Entwässern mit Sauerstoff aus der Luft in Kontakt, wandelt sich dabei um in das Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂), das, wie seit langem bekannt ist, die Atmosphäre schädigt.
Weiter dann im Freien zum Weiher und seinem Unterwasserwürfel, in dem man den Blick aus der Froschperspektive schweifen lässt (der Glögglifrosch fiel auf durch Abwesenheit, desgleichen die Gelbbauchunke), einige Meter weiter steigt man steil treppab ins Innere eines von Torf umhüllten Würfels, in dem Schautafeln die Entstehung des Moores erklären und Ereignisse der Geschichte zwischen dem 4. und dem 20. Jahrhundert auflisten.
Innenansicht eines Torfwürfels
In den Kerngebäuden mit der alten und der neuen Mühle befand sich das Zentrum der industriellen Torfverarbeitung, wo der getrocknete Torf gemahlen, zu Ballen gepresst und für den Verkauf verpackt wurde. Tafeln und Infowürfel mit Erläuterungen finden sich hier wie auch andernorts im Gelände.
"Unter Ihnen liegen rund 9 Meter Torf – das Ergebnis von 9000 Jahren Verlandungsgeschichte des Rheintals", ist auf einer Bodenplatte beim Eingang der grossen Ausstellungshalle zu lesen. Da erfahren die Besuchenden alles Wichtige über die ehemaligen Arbeiten der Stecher von Brenntorf im Riet, die Werkzeuge und den Maschinenpark zur industriellen Torfgewinnung.
Streuwiesen, Torfstichgräben, Weiher, Feuchtbiotope, Gehölzstreifen und Baumgruppen bieten Flora und Fauna einzigartige Lebensräume, auf die in der Ausstellung in Text und Bild eingegangen wird.
Rundweg mit 13 Stationen
Zur Ergänzung: Ausserhalb des Schollenmühle-Areals informiert ein rund 8 Kilometer langer Rundweg mit 13 Stationen, Hütten und einem hoch ragenden Beobachtungsturm über die Besonderheiten der ausgedehnten Naturschutzflächen. Man darf sich nicht täuschen: Das Naturschutzgebiet zwischen Altstätten und Montlingen dehnt sich breit und weit, und es ist verboten für Fahrzeuge mit Motor. Wer zu Fuss unterwegs ist, wird kaum umhinkommen, bald einmal sein Velo zu vermissen ...
Zum Abschluss geht es in das einen weiteren wackeren Fussmarsch entfernte Trockene eines Bauernguts: Im an Tieren mannigfacher Art reichen Hof Steigmatt (auf der Homepage heisst es "sonnig gelegen") der Genuss eines erwärmenden Raclettes. Dem Sommer zum Abschied, dem Herbst zum Willkomm!
Vor dem Fenster, hinter tropfenden Sträuchern, grüsst bedächtig vorüberhüpfend ein invasives Känguru. Outback im Schollenriet oder Wer es nicht glaubt, soll Skiby selber grüssen gehen. (ws)